Zürich, 17. Februar 2023 – Der Schweizer Tonträgermarkt ist 2022 zum siebten Mal hintereinander gewachsen, es wurden CHF 223.7 Mio. umgesetzt, 4% mehr als im Vorjahr. Wachstumsmotor bleibt das Streaming-Segment, welches jetzt 85% zum Gesamtmarkt beiträgt, während die Umsätze mit dem Download und den physischen Tonträgern weiterhin zurückgehen. Auch das seit 2010 anhaltende moderate Wachstum bei Vinyl legte 2022 eine Pause ein und kehrte leicht ins Minus. Hingegen gewinnt das Streaming von Short-Videos mit Musik auf Sozialen Medien nun auch finanziell an Bedeutung.
RECORDED MUSIC REVENUES 2002-2022
Digitalmarkt: Umsatz aus Social Media wächst stark
Die Umsätze aus Audio- und Videostreaming legen weiter zu (+8% auf CHF 190.5 Mio.) und tragen dominant 85% zum Gesamtmarkt bei. Zusätzlich zum etablierten Bezahlstreaming (+5% auf CHF 166.4 Mio.) gewinnt nun auch das werbefinanzierte Audio-Streaming an Bedeutung, dies vor allem durch die Nutzung von Short-Videos auf Sozialen Medien wie TikTok oder Facebook (+81% auf CHF 12.9 Mio.). Zusammen mit den Einnahmen aus dem Videostreaming, namentlich YouTube, trägt das werbefinanzierte Musikstreaming mittlerweile CHF 24 Mio. (=11%) zum Schweizer Musikmarkt bei und übertrifft damit erstmals die physischen Tonträger CD und Vinyl (CHF 21.4 Mio.).
Physische Tonträger: Vinyl erstmals seit zwölf Jahren leicht rückläufig
Der Umsatz aus dem Verkauf von CDs und anderen physischen Tonträgern ist auch 2022 erwartungsgemäss gesunken (-14% auf CHF 21.4 Mio.) und trägt noch 10% zum Gesamtmarkt bei. Der rückläufige Trend der CD erfasste 2022 in abgeschwächter Form auch Vinyl, nachdem dessen Entwicklung zwölf Jahre lang leicht aber stetig nach oben zeigte (-6% auf CHF 4.5 Mio.).
MARKET SHARE BY SECTOR 2022
Mehr Musikplattformen bedeuten weniger Abhängigkeit
Ivo Sacchi, Präsident IFPI Schweiz und Managing Director von Universal Music Switzerland kommentiert: "Mit 2022 dürfen wir insgesamt sehr zufrieden sein. Die Umsätze bei Social Media bewegen sich zwar noch auf relativ tiefem Niveau, wachsen aber stark. Dies ist eine gute Entwicklung, weil sie die Abhängigkeit des Musikmarktes von einzelnen Plattformen schmälert und ihn auf ein breiteres Fundament stellt."
Lorenz Haas, Geschäftsführer IFPI Schweiz, ergänzt: "Das Wachstum bei Social Media belegt einmal mehr die Dynamik des Musikmarktes. Wir haben in den letzten 15 Jahren den Auf- und Abstieg des Downloads sowie dessen Ablösung durch das Bezahlstreaming gesehen, und nun schickt sich Social Media an, ein neuer Wachstumstreiber zu werden. Dies belegt auch, wie die Labels gelernt haben, mit der Digitalisierung umzugehen und rasch auf neue Entwicklungen zu reagieren."
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