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Wie SMA und SRF das Schweizer Musikschaffen nachhaltig fördern


"Best Talent"-Gewinner Lo & Leduc performen an den SMA 2021 (Bild: Pit Buehler)
"Best Talent"-Gewinner Lo & Leduc performen an den SMA 2021 (Bild: Pit Buehler)

Über diesen Blog

Was sind die Dos und Don’ts innerhalb der Schweizer Musikbranche? Ob für Neueinsteigende oder daran interessierte: Mit diesem Blog schafft IFPI Schweiz Klarheit, gibt Rat und hilft, das Schweizer Musikschaffen besser zu verstehen. Weil gute Musik einen professionellen Umgang mit ihr verdient.


17.05.2022 – Die Swiss Music Awards (SMA) verfolgen als grösster Schweizer Musikpreis kommerzielle wie auch ideelle Ziele. Mit Awards wie dem «Best Female», «Best Hit» oder «Best Album» werden Acts für ihre Popularität ausgezeichnet. Diese Awards sind durchaus kommerziell ausgerichtet, denn nominiert wird, wer zu den kommerziell Erfolgreichsten des Jahres gehört. Gleichermassen fördern die SMA als Veranstaltung aber auch nachhaltig das Schweizer Musikschaffen, wie es im Leitbild der Verleiherin Press Play explizit geschrieben steht.


Diese ideelle Ausrichtung findet sich namentlich in der Kategorie «SRF 3 Best Talent» wieder. Gemeinsam mit dem Radio SRF 3 wird für Newcomer:innen eine Bühne gebaut, welche es den Nominierten und Gewinner:innen des «Best Talent»-Award erlaubt, oft erstmalig ein grösseres Publikum zu erreichen. Eine besondere Leistung erbringen dabei die SRF 3-Musikredaktor:innen, welche jeden Monat einen aufstrebenden Act in den Fokus stellen und schlussendlich drei Nominierte für den Award festlegen. In der Award-Show gewinnt dann im Public Voting einer der Acts seinen oder ihren ersten Betonklotz als «Best Talent», welcher ein wichtiger Baustein innerhalb der aufstrebenden Karriere markiert.


Denn dass die «Best Talents» ihr Standing in der Schweizer Musikbranche nachhaltig festigen können, zeigt sich daran, dass viele von ihnen über die Jahre in anderen SMA-Kategorien weitere Awards gewinnen. Zwischen 2011 und 2021 wurden elf Acts zu «Best Talents» gekürt. Von diesen elf Acts haben fünf in den Jahren danach weitere SMA-Betonklötze in anderen Kategorien abgeräumt. Es waren dies Steff La Cheffe (2011), Dabu Fantastic (2012), Hecht (2013), Lo & Leduc (2015) und Nemo (2017).


Von diesen fünf Acts hat Überflieger Nemo am meisten Kategorien für sich entscheiden können: Gleich im Jahr nach seinem «Best Talent»-Sieg konnte er 2018 Awards in den Kategorien «Best Hit National», «Best Male Solo Act National», «Best Breaking Act National» und «Best Live Act National» entgegennehmen. Bei den diesjährigen Swiss Music Awards haben Lo & Leduc die Chance mit Nemo gleichzuziehen, sind sie doch mit ihrem Song «Tribut» für die Kategorie «Best Hit National» nominiert.


Im Allgemeinen haben die «Best Talent»-Gewinner:innen in der Kategorie «Best Live Act National» am meisten abgeräumt mit vier Siegen in den vergangenen elf Jahren. Die Kategorie «Best Group National» konnten Lo & Leduc zweimal für sich entscheiden (2015 und 2019). Den «Best Hit National» gewannen einmal Dabu Fantastic mit «Angelina» (2017) und einmal Nemo mit «Du» (2018). Die Kategorien «Best Female Solo Act National», «Best Male Solo Act National» und «Best Breaking Act National» wurden jeweils einmal an ehemalige «Best Talents» vergeben.



Die «Best Talent»-Gewinner:innen der letzten vier Jahre – Crimer, Marius Bear, Monet192 und Caroline Alves – konnten bisher keine weitere SMA-Kategorie für sich entscheiden. Mit einem Blick auf die Vergangenheit scheint es keineswegs unüblich, dass man nicht gleich in weiteren Kategorien mit Awards überhäuft wird: Bei den «Best Talents», welche in weiteren Kategorien gewonnen haben, vergingen im Durchschnitt fast vier Jahre (3.6) bis es so weit war.


Am längsten dauerte es bei Steff La Cheffe mit acht Jahren und dem Gewinn der Kategorie «Best Female Solo Act National» 2019. Lo & Leduc nehmen in dieser Frage eine Sonderstellung ein, weil sie der einzige Act sind, welcher im selben Jahr des «Best Talent»-Gewinns auch in anderen Kategorien siegreich waren – nämlich 2015 als «Best Group National» und «Best Live Act National».



Nun sind für die Swiss Music Awards 2022 Joya Marleen, Kings Elliot oder Priya Ragu für den diesjährigen Award als «SRF 3 Best Talent» nominiert. Mit einem Blick in die Statistiken lässt sich sagen, dass die Gewinnerin mit fast 50-Prozentiger Wahrscheinlichkeit in den nächsten Jahren einen weiteren SMA-Award mit nach Hause nehmen wird – im Durchschnitt sogar eher zwei. Dies wird in etwa drei bis vier Jahren der Fall sein und am Wahrscheinlichsten gibt es einen Award als «Best Live Act National». Aber das ist Zukunftsmusik: Erstmal wünschen wir den Nominierten viel Glück und einen ereignisreichen Abend in der Bossard Arena am 25. Mai 2022!

 

Alle weiteren Artikel finden Sie auf unserem Blog «How to Swiss Music Biz».


Text: Marco Büsch


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